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Traditioneller Bogensport

Traditioneller Bogensport gewinnt an Bedeutung in OWL

Weit über 300 Bogenschützen aus ganz Deutschland und darüber hinaus werden jedes Jahr Lage-Hörste erwartet. In abwechslungsreichem Gelände rund um die Waldgaststätte Bienenschmidt stellen sie ihr Können unter Beweis. Norbert Thierjung und die Teutoburger Bogenschützen stecken einen anspruchvollen Parcours ab, der den Bogensportlern einiges abverlangen wird. Sie treten in unterschiedlichen Alters- und Bogenklassen auf. Neben den alten Hasen stellen sich auch Jugendliche unter 17 Jahren dem Wettbewerb.

Der traditionelle Bogensport hat seine Ursprünge in der Jagd. Er unterscheidet sich maßgeblich von der olympischen Bogensportart.

Beim Zielen sind beide Augen geöffnet und der Schütze konzentriert sich einzig auf das Ziel. Es werden weder Visier noch irgendwelche Referenzpunkte am Bogen, am Pfeil oder in der Natur zur Hilfe genommen. Das Zielen wird dem Unterbewusstsein überlassen. Es speichert jeden Schuss und ruft vergleichbare Situationen wieder ab. Durch Übung prägt sich eine Hand-Auge-Koordination oder eine Art Muskelgedächtnis aus. Allein durch die Konzentration auf das Ziel, einen möglichst kleinen Punkt, steuert das Unterbewusstsein den Winkel des Bogenarms und die Seitenrichtung, bis die Flugbahn des Pfeils stimmt.

Diese Art Bogen zu schießen bedingt ein anderes Umfeld, als es bei olympischen Bogensportanlagen gegeben ist. Vielmehr wird auf einem Feld- oder Jagdparcours in freier Natur eine Jagd simuliert. Aus verschiedenen Entfernungen und unter jeweils anderen Bedingungen zu schießen, macht einen wesentlichen Unterschied zum eher statischen olympischen Bogensport aus. Durch das intuitive Schießen meistert der traditionelle Schütze Gegenlicht, Dunkelheit, Hindernisse, Steigungen oder Schüsse aus einer Deckung heraus.

Der Trend im Bogensport nimmt in die traditionelle Richtung zu. Die Freude am Schießen selbst wird dem Leistungsdenken vorgezogen und eine Naturverbundenheit gefördert und gelebt.

Das Areal rund um die Waldgaststätte Bienenschmidt bietet mit seinem abwechslungsreichen Gelände hervorragende Voraussetzungen für anspruchsvollen traditionellen Bogensport. Geselligkeit und Gemeinschaftssinn kommen ebenfalls nicht zu kurz. So treffen sich Schützen und Schützinnen am Samstagabend nach dem Turnier zum gemeinsamen Essen. Das bietet Gelegenheit zum Austausch über Turniere, Sportgerät und so mache „Spitzenleistung“ der Sportler.

Fast unbemerkt hat sich mit der Varusjagd in Lage Hörste ein Sportevent etabliert, das Bundesweit seines Gleichen sucht. Bogensport ist zu einer festen Größe geworden. Die Varusjagd richtete Norbert Thierjung gemeinsam mit den Teutoburger Bogenschützen in Hörste bereits 11 Mal aus und sie gewinnt weiter an Zuspruch. Es werden überwiegend 3-D-Ziele verwendet. Gern würde Thierjung einen festen Parcours in Lage einrichten und dadurch ein weiteres touristisches Highlight in unserer Region schaffen.